Ralf Wagner
[3.4. 06]

Ausweg aus dem Schuldesaster: Vorbilder fördern
zu Flexible response von Brigitte Fehrle, Berliner Zeitung 3.4.  2006

Was haben der Regierende Bürgermeister und Brigitte Fehrle gemeinsam? Sie schreiben in der Berliner Zeitung am 3.4. über Wege aus der Berliner Schulkrise – und beide haben dabei offenbar den gesunden Menschenverstand vollkommen außen vor gelassen.
Klaus Wowereit meint, das „Schule anders geführt werden muß“ und daß die Schule heute nicht nur Wissen sondern Kulturtechniken vermitteln solle als „Ersatz für das Elternhaus“. Das heißt doch nichts anderes als daß die Schulen nun das ausbügeln sollen, was die multikulturelle Nichtintegration verursacht hat. Aber wie sollen Lehrer die Schüler motivieren, welche täglich erleben, daß die Sozialhilfe plus Einnahmen aus diversen folgenlosen kriminellen Aktivitäten ein auskömmliches Leben ganz ohne Schulabschluß garantieren? Nicht die Schulen müssen anders geführt werden sondern das Land. Integration ist eine einzufordernde Bringschuld der Migranten. Und im Zweifel gilt immer noch: Eltern haften für ihre Kinder.
Wenn man aber die  Auseinandersetzung mit den Eltern scheut, dann ruft man lieber wie Frau Fehrle dazu auf, „den Eltern die Kinder frühzeitig zu entziehen“. Das jedoch legt letztlich die Axt an die Wurzeln der Gesellschaft. Ebenso wie der absurde klassenkämpferische Reflex, Arbeitgeber müßten „sich überwinden“ und „auch für Jugendliche ohne Schulabschluß oder mit schlechten Deutschkenntnissen“ Arbeit anbieten. Wofür eigentlich? Als Anerkennung für asoziales Verhalten und für Faulheit? Wozu dann also noch anstrengen?! Das wäre ein (weiterer) Schlag ins Gesicht all derer, die sich trotz krimineller Mitschüler und hinderlicher sozialer Verhältnisse Wissen aneignen, um Jobs ringen und ihren Platz in der Gesellschaft finden wollen. Um die müssen wir uns kümmern – vor allen anderen! Dazu aber  müßten viele, auch Herr Wowereit und Frau Fehrle ihre ideologischen Schützengräben verlassen...

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