Ralf Wagner
[17.9. 08]
Endlich trifft die
Immobilienkrise ihre Verursacher
Blog
"Schwarzer
Montag"? Für wen?
Eigentlich müßte man sagen: Endlich erreicht die amerikanische
Immobilienkrise ihre Verursacher!
Die haben immer geglaubt so groß zu sein, daß sie ihre Gewinne
privatisieren und ihre Verluste, wenn sie denn
existenzgefährdend sind, sozialisieren, also dem Steuerzahler
überhelfen können.
Das ist nun endlich nicht mehr so - zur Enttäuschung der
Analysten und Börsianer.
Willkommen in der Wirklichkeit kann ich dazu nur sagen.
Waren es nicht gerade die Banken, die ihren Kunden das hohe Lied
vom Markt und Wettbewerb inklusive der Möglichkeit des
Scheiterns predigten und die nicht gerade durch Mitleid und Hilfe
aufgefallen sind? Nun, da es sie selbst betrifft, ist die
Weinerlichkeit groß und der Ruf nach dem Staat laut.
Nein, Scheitern gehört zum Geschäft. Auch für die Banken. Das
ist offenbar eine notwendig pathologische Erfahrung.
Nur so wird sich Vorsicht und Umsicht einstellen können.
Das trifft übrigens auch für die US-Notenbank zu, die seit 9/11
mit unsinnigen Zinssenkungen das ganze Dilemma erst
entfacht hat - im schlimmster Keynesianischer Manier. Heute (16.9.)
hat die FED den Leitzins entgegen der Erwartungen der
Analysten nicht erhöht - und damit die Börsianer zusätzlich
"enttäuscht". Prima! Damit ist die Botschaft an die
Banken
klar: "Helft euch selbst, sonst wird euch keiner helfen".
Nein, für mich war es kein schwarzer Montag. Es war die (punktuelle)
Rückkehr des gesunden Menschenverstandes in die
Wirtschaftspolitik.
Ergänzung:
In der Bush-Administration ist die
Botschaft leider noch nicht angekommen ... : US-Regierung
riskiert Dollar-Sturz für Bankenrettung [ DieWelt]
Reiner Hank in der FAZ: Marx hatter recht [faz.net]
Die sieben Mythen der Finanzkrise der USA [Die
Welt]
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