Ralf Wagner
[12.2. 08]

Wolf ohne Schafspelz

Herr Erdogan hat seine Sache „gut“ gemacht. Zunächst hat er in Ludwigshafen genau die Kampagne „beendet“, welche er zu Hause selber losgetreten hat. Was bleiben wird, sind die Bilder der zurückkehrenden Särge und ein fürsorglicher Ministerpräsident und ein sich vorauseilend entschuldigender Kurt Beck.
Und Erdogan hat klargestellt, wie er Integration definiert – keineswegs als Assimilation. Doch Immigration ohne Assimilation ist Invasion. Allein deshalb wären seine dreisten Forderungen schon Grund genug gewesen, ihn aus dem Land zu weisen wie die Kanadier 1967 Charles de Gaulle, als der sich als Sprachrohr der Francokanadier aufspielte.
Doch unsere Politiker hüllen sich in Schweigen. Vielleicht aus Scham über die eigene Blindheit, vielleicht aus Ratlosigkeit – ganz sicher aber wohl auch aus Angst. Doch die müssen nun vor allem die integrierten, aus Erdogans Sicht assimilierten Türken haben. Sie haben uns vertraut und werden nun zur Zielscheibe all derer werden, denen Erdogan gezeigt, wo’s langgeht. Schon für sie muß sich die Regierung bewegen und der türkischen Regierung ihre Grenzen aufzeigen. Deutlich. Herausreden kann sie sich nicht mehr, denn der Wolf hat medienwirksam seinen Schafspelz fallen lassen.

Kommentar zu diesem Artikel:

Yunus Baykal
17.2. 08
  Herr Erdogan hat eines gemacht und das hat er richtig gemacht, er hat die Herzen der Deutschtürken angesprochen. ...
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